Antrag | Verpflichtende Bereitstellung von Informationen zu Schwangerschaftsabbrüchen und Konfliktberatung in den Bezirksämtern und Kundenzentren

Wiebke Fuchs

[Hamburg, 08.10.2024] Die Fraktion Die Linke in der Bezirksversammlung Hamburg-Nord setzt sich für eine bessere Informationspolitik in den Bezirksämtern und Kundenzentren ein. Es soll sichergestellt werden, dass alle ungewollt Schwangeren schnellen, einfachen Zugang zu relevanten Informationen über Schwangerschaftskonfliktberatungen und Praxen erhalten, die Schwangerschaftsabbrüche anbieten. Die Linke fordert daher eine
verpflichtende Auslage von mehrsprachigen Listen und Informationsmaterialien in allen öffentlichen Einrichtungen des Bezirks.

Dazu Wiebke Fuchs: „Bei einer ungewollten Schwangerschaft ist es wichtig schnell und frühzeitig an Informationen zu einem Schwangerschaftsabbruch und einer Konfliktberatung zu kommen. Leider sind im Bezirk Hamburg-Nord jedoch die Möglichkeiten sich dazu beraten zu lassen seit 2019 stark zurückgegangen. Seit 2019
haben sich mehr als 40% der Praxen, die eine Schwangerschaftskonfkliktberatunganbieten, zurückgezogen. Das ist bedenklich. Umso wichtiger ist es, in allen Bezirksämtern und öffentlichen Einrichtungen leicht zugänglich an Informationen zu kommen.“


Der Zugang zu legalen und sicheren Schwangerschaftsabbrüchen ist besonders wichtig für eine Geschlechtergerechtigkeit. Dennoch bleibt
ein Schwangerschaftsabbruch nach § 218 StGB in Deutschland strafbar, was ungewollt Schwangere vor zusätzliche Hürden stellt. Diese Stigmatisierung, die zeitlichen Fristen und die begrenzte medizinische Versorgung erschweren den Zugang zusätzlich. Mit der Forderung nach einer flächendeckenden und mehrsprachigen Bereitstellung von
Informationen zu zugelassenen Beratungsstellen und Praxen, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen, schloss sich Die Linke der bundesweiten Safe Abortion Week vom 21. bis 28. September an.


Dieser Antrag in der Bezirksversammlung Hamburg-Nord ist ein wichtiger Beitrag zur reproduktiven Gerechtigkeit und zum Schutz der Rechte ungewollt Schwangerer seitens der Partei Die Linke.

 

Unseren Antrag findest Du hier: Drucksachen–Nr. 22-0231

 

Die Linke | Fraktion Hamburg-Nord

Marco Hosemann, Wiebke Fuchs, Bjørn Knutzen, Dino Ramm