PM Traversin & Wagner | OTTO-Group - Wasserprediger - Weintrinker! Wenn Krisengewinnler den Hals nicht voll bekommen und die Volksvertretung dazu schweigt

A. Traversin / J. Wagner
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“Die Hamburger OTTO Group profitiert von der Corona-Krise. Das Unternehmen hat seinen Umsatz im ersten Halbjahr weltweit um zwölf Prozent steigern können.” (NDR.de, 01.10.2020)

 “Auch beim Ergebnis machte der Konzern kräftige Fortschritte ... der Jahresüberschuss wuchs um 20,9% auf 214 Mio. Euro.” (fashionunited.de, 27.05.2020: Otto Group übertrifft Umsatz- und Ergebnisziele)

 “Unabhängig davon streicht OTTO aber in Bramfeld mehr als 800 Jobs bei seiner Retourensparte, die nach Polen und Tschechien verlagert wird.” (NDR.de, 01.10.2020)

Der linke Solidaritätsantrag mit den Beschäftigten wurde in der gestrigen Bezirksversammlung Hamburg-Nord mit heißen Krokodilstränen von SPD und GRÜNEN abgelehnt.»Ca. 840 Menschen verlieren ihre Existenzgrundlage, weil ein Konzern, der sogar von dieser Krise profitiert, nicht genug bekommen kann und unsozial in Billiglohnländer abwandert«, kommentiert Angelika Traversin (Vorsitzende der Linksfraktion Hamburg-Nord) dieses profitgetriebene, höchst unmoralische Verhalten des OTTO-Konzerns.

Der Leistungsdruck im Retourezentrum hatte für die Mitarbeiter*innen bereits bei kleinen Fehlern umgehend Gehaltsabzüge zur Folge. Dennoch haben die Beschäftigten für den Arbeitsplatzerhalt Lohneinbussen bis zu 12% hingenommen. Für die oft ungelernten Mitarbeiter*innen gibt es kaum Hoffnung auf neue Beschäftigung. DIE LINKE. Fraktion in der Bezirksversammlung Hamburg- Nord ist zutiefst empört über diese schamlose Profitgier des OTTO-Konzerns.

Ein politisches Armutszeugnis legten leider die anderen Bezirksfraktionen in der Bezirksversammlung vom Donnerstag ab, die sich wieder einmal für nicht zuständig erklärten. Angelika Traversin weiter: »Wenn demokratisch gewählte Interessenvertreter*innen nicht bereit sind, in dieser Situation mehr als warme Worte von sich zu geben, dann sollten sie sich fragen, ob sie für ihren Job die Richtigen sind.«Jonas Wagner (Stellv. Vorsitzender der Linksfraktion): »Selbstverständlich können wir als Bezirksversammlung nicht dem OTTO-Konzern Kündigungen verbieten. Schon gar nicht aus Nord nach Wandsbek. Aber es ist sehr wohl ein Unterschied, ob Bezirksversammlungen bei Unternehmen zu Kreuze kriechen oder selbstbewusst für Leistungen der Beschäftigten und der Kommune (Baugenehmigungen / Bebauungspläne / Infrastruktur) Gegenleistungen der Unternehmen verlangen. In Hamburg zu produzieren, ist kein unternehmerischer Gnadenakt. Wenn die Hamburger Kommunalparlamente sich mit ihren Einwohner*innen solidarisch erklären, macht das sehr wohl Eindruck.«

DIE LINKE. Fraktion verlangt vom OTTO-Konzern, seine eigene Unternehmens-Compliance ernst zu nehmen. Dort heißt es scheinheilig u.a.: “Compliance ist für uns gelebte Verantwortung in sämtlichen Geschäftsprozessen ... Verantwortungsgefühl für das, was man tut, und das, was man lässt. Dieses Verantwortungsbewusstsein ist wesentlicher Bestandteil unseres Selbstverständnisses in der OTTO Group, eng verbunden mit unseren Werten Fairness, Respekt und Nachhaltigkeit. ...
Corporate Responsibility: Die Otto Group begegnet den globalen wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Herausforderungen auf Basis ihrer Vision, Mensch und Natur in den Mittelpunkt ihres ökonomischen Handelns zu stellen ... Unsere sozialen und ökologischen Vorgaben ...”

DIE LINKE. Fraktion in der Bezirksversammlung Hamburg-Nord
Angelika Traversin, Jonas Wagner,  
Rachid Messaoudi, Dino Ramm und Keyvan Taheri

Für Rückfragen:Angelika Traversin
 a.traversin@linksfraktion-nord.de
 Jonas Wagner
 j.wagner@linksfraktion-nord.de

 

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