Antrag | Ergänzungsantrag zu Drs. 20-5716 (S-Bahnverkehr zum Flughafen)

Fraktion DIE LINKE. in der Bezirksversammlung Hamburg-Nord
 Antraege  Karin Haas Sport

Sachverhalt:

Eine Angebotsausweitung im S-Bahn-Verkehr benötigt einen gewissen Vorlauf für die Neubeschaffung von Fahrzeugen, Ausbildung von Lokführer_innen und ggfs. Anpassungen des Verkehrsvertrages. Daher soll die Verkehrsbehörde gebeten werden, einen Zeithorizont zur Umsetzung der Verbesserungen zu benennen.

Die ersten Flüge am Hamburger Flughafen starten um 6 Uhr; die meisten Airlines empfehlen ihren Passagieren ein Eintreffen am Flughafen 2 Stunden vor Abflug. Die erste S-Bahn erreicht den Hamburger Flughafen derzeit um 4:29 Uhr. Eine weitere Fahrt mit Ankunft gegen 4:00 Uhr würde weiteren Beschäftigten und Fluggästen die Nutzung der S-Bahn zur Anreise ermöglichen.

Petitum/Beschlussvorschlag:

Satz 1 wird ergänzt um: Die Verkehrsbehörde möge der BV Hamburg-Nord mitteilen, in welchem Zeitrahmen diese Verbesserungen umsetzbar sind.

Neu: Das vorsitzende Mitglied der Bezirksversammlung setzt sich bei der zuständigen Fachbehörde dafür ein, dass die erste S-Bahn zum Flughafen etwa 30 Minuten vor der derzeitigen ersten Zugfahrt angeboten wird.

Für die Fraktion DIE LINKE: Karin Haas

Für Rückfragen:Karin Haas, 0162 / 8300 731
 k.haas@linksfraktion-nord.de

 

Hier erhalten Sie diesen Antrag: "Ergänzungsantrag S-Bahn-Verkehr zum Flughafen" als Download-PDF.

Der Ursprungsantrag von SPD/GRÜNEN lautete:
«Sachverhalt:

Fahrgäste am S-Bahnhof Ohlsdorf, die in die Innenstadt fahren wollen und in einen der ersten drei Wagen einsteigen, finden kaum mehr Platz: Die Wagen sind vollbesetzt mit Fluggästen vom Hamburger Flughafen.
Das ist zunächst einmal ein sehr großer Erfolg für den ÖPNV-Anschluss des Flughafens. Die S-Bahn zum Flughafen wird deutlich besser angenommen als damals kalkuliert. Während im Planfeststellungsbeschluss von 1996 noch von jährlich 3,5 Mio. Fahrgästen zwischen Ohlsdorf und Flughafen ausgegangen wurde, konnten im Jahr 2016 bereits 7,2 Mio. Fahrgäste gezählt werden (Zahlen gemäß Bürgerschafts-Drs. 21/10999 [1]). Viele Reisende nutzen die S-Bahn zum Flughafen insbesondere, um Parkgebühren zu sparen und wegen der guten Reisezeiten im Schnellbahnnetz.
Mit Aufnahme des S-Bahnbetriebes zum Flughafen wurde – damals neu für Hamburg – eine planmäßige Flügelung der Züge der Linie S1 in Ohlsdorf eingeführt. Der Vollzug aus Richtung Innenstadt wird in Ohlsdorf in einen Kurzzug zum Flughafen und einen weiteren Kurzzug nach Poppenbüttel geteilt. Ein Kurzzug alle 10 Minuten wird inzwischen allerdings der Nachfrage zumindest auf dem Flughafen-Ast der S-Bahn nicht mehr gerecht.
Es ist erklärtes Ziel der Hamburger Verkehrspolitik, den Modal Split Anteil des ÖPNV zu steigern. Dies schont das Klima (CO2-Einsparung), dient der Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger (weniger Lärm, Feinstaub und Stickoxide durch weniger Kfz-Verkehr).
Führt die erfreuliche Entwicklung stark steigender Fahrgastzahlen aber zu Gedränge in den Zügen, wird der ÖPNV weniger attraktiv. Um die Attraktivität des ÖPNV aber weiterhin auf einem hohen Niveau zu halten und auch noch zu steigern, sollte der Senat auf die gestiegene Nachfrage mit einer Ausweitung der Kapazität der S-Bahn zum Flughafen reagieren. Diese könnte z.B. durch Vollzüge statt Kurzzüge zum Flughafen erreicht werden. Beispielsweise eine abwechselnde Bedienung der Ziele Flughafen und Poppenbüttel mit Vollzügen der S1/S11 jeweils im 10-Minuten-Takt käme zudem allen Nutzenden der S-Bahnhöfe südlich von Ohlsdorf zu Gute, die dadurch ganztägig – und nicht nur zur Hauptverkehrszeit – auf einen 5-Minuten-Takt der S1/S11 hoffen könnten. Auf der U-Bahnlinie U1, die den Westen des Bezirkes Hamburg-Nord erschließt, besteht ein solcher ganztägiger 5-Minuten-Takt südlich von Ohlsdorf bereits heute.

Petitum/Beschluss:

Vor diesem Hintergrund möge die Bezirksversammlung beschließen:

Das vorsitzende Mitglied der Bezirksversammlung setzt sich bei der zuständigen Fachbehörde dafür ein, dass die Kapazität des S-Bahn-Angebotes zum bzw. vom Flughafen ausgeweitet wird – z.B. durch den Einsatz von Voll- statt Kurzzügen.»

Hier erhalten Sie diesen Antrag: "Die Flughafen-S-Bahn ist voll - Kapazität ausweiten" als Download-PDF.