Kein Bunkerabriss in der Forsmannstraße!

RedeLF Hamburg Nord Stadtentwicklung Antraege 2016 und aelter

Die Bürgerinitiative „Wir sind Winterhude“ hat am 14.11. den Parteien der Bezirksversammlung einen Fragenkatalog überreicht, wodurch sie Hintergründe und Begründungen für den geplanten Bunkerabriss in der Forsmannstraße erfahren wollte.

Die Bürgerinitiative „Wir sind Winterhude“ hat am 14.11. den Parteien der Bezirksversammlung einen Fragenkatalog überreicht, wodurch sie Hintergründe und Begründungen für den geplanten Bunkerabriss in der Forsmannstraße erfahren wollte.
(Siehe Fragenkatalog!)
In ihren Antworten auf die Fragen der Bürger bedauerten SPD, CDU, Grüne und FDP zwar eventuelle Unannehmlichkeiten für die Nachbarschaft durch den Abriss, sie verteidigten aber ihre Entscheidung mit dem Hinweis auf den Bau von Wohnungen, die ja so dringend gebraucht würden. Dass der Bunker als Denkmal entwidmet wurde und dadurch ein wichtiges Mahnmal des 2. Weltkrieges und seiner verherrenden Folgen verloren geht, störte sie nicht.

Karin Haas, Fraktionsvorsitzende der Partei DIE LINKE und Mitglied im Regionalausschuss Winterhude /Eppendorf und im zugehörigen Bauausschuss zu den Fragen der Initiative:
„Am Beispiel des Bunkerabriss in der Forsmannstraße zeigt es sich, wie wichtig es ist, dass die Bürgerinnen und Bürger stärker in die Stadtplanung und die Entscheidungsprozesse einbezogen werden. Bisher hat man die Quartiersentwicklung in Winterhude weitgehend den privaten Investoren überlassen und Winterhude ist ein Eldorado für Immobilienfirmen geworden ist (ein Anstieg von 1 auf 10 in den letzten Jahren!).
Die Entscheidung, den Bunker aus dem Denkmalschutz herauszunehmen, wurde behördenintern getroffen und die Entscheidung für die Abrissgenehmigung in nichtöffentlicher Sitzung im Bauausschuss für den  Bereich  Eppendorf Winterhude, dessen  Entscheidungen in der Regel vertraulich sind.
Bei solchen Entscheidungen ist es bisher nicht vorgesehen, die betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner vorher zu befragen, sondern erst, wenn die Entscheidungen getroffen sind und der Bau beginnt, muss der Eigentümer die Nachbarinnen und Nachbarn informieren.
Dann ist es meistens zu spät!
Das Bezirksamt erklärt sich dann nicht mehr für zuständig und verweist auf die rechtliche Auseinandersetzung: „Man könne ja klagen!“ Aber die Klagen sind kostspielig und oft mit ungewissem Ausgang.
Die Bauabteilung und das Bezirksamt können und dürfen sich nicht aus der Verantwortung stehlen. Sie haben einen Ermessensspielraum, der viel zu wenig genutzt wird. Es gibt neben den baurechtlichen Vorschriften für den Bau selbst auch noch Belange der Nachbarschaft, des Erhaltes von Grünflächen und Spielmöglichkeiten und des Schutzes von Wohnraum. Dies wurde bei der Innenhofbebauung am Heidberg und bei der geplanten Innenhofbebauung an der Forsmannstraße/Ecke Gertigstraße nicht berücksichtigt.
Und dies wurde auch bei der Abrissgenehmigung des Bunkers nicht berücksichtigt, wenn man bedenkt, dass die umliegende Altbausubstanz gefährdet ist, monatelange Staub- und Lärmbelästigung zu erwarten ist und die nahe gelegene Schule und der Spielplatz erheblich belastet werden. Im Gegenteil, die Gefahren und Folgen solcher Abrisse werden mit Hinweis auf die inzwischen so wunderbaren technischen Möglichkeiten klein geredet.

Wie ich bisher erfahren habe durch Nachfragen beim Denkmalschutzamt und der Bauabteilung liegen wirtschaftliche Gründe für die Genehmigungen vor. Es geht um die bessere Verwertbarkeit des Grundstückes für Wohnungsbau, denn der Bunker, der bisher als Lager und Archiv genutzt wurde, wie aus der Antwort einer Anfrage der LINKEN zu entnehmen war, hat einen Besitzerwechsel gehabt. Die Betreibung des Bunkers wurde dieser zu teuer und nun sollen dort 38 Wohnungen entstehen. Das können nur teure Eigentumswohnungen werden bei den hohen Grundstückspreisen und Abrisskosten. Teure Eigentums- und Mietwohnungen haben wir in Winterhude aber schon genug. Wir brauchen bezahlbaren Wohnraum und einen sorgsamen Umgang mit dem bestehenden Wohnraum. Und der ist durch die Abrisspläne in Gefahr.
Ich denke, hier ist Handlungsbedarf  im Sinne der Fragesteller. Der Abriss des Bunkers muss verhindert werden!“