Tre Castagne

„Achtung! Geldgier - Sperrgebiet - Seuchengefahr“

Diese Schilder hingen am Sonnabend, den 14. März, am Bauzaun von Tre Castagne. Vor dem Zaun schützten Menschen in Schutzanzügen die Bevölkerung vor der Seuchengefahr durch die geldgierigen Investoren, die auf dem Gelände von Tre Castagne und den anderen Grundstücken ihr Unwesen treiben und ansteckend sind.

Diese Schilder hingen am Sonnabend, den 14. März, am Bauzaun von Tre Castagne. Vor dem Zaun schützten Menschen in Schutzanzügen die Bevölkerung vor der Seuchengefahr durch die  geldgierigen Investoren, die auf dem Gelände von Tre Castagne und den anderen Grundstücken ihr Unwesen treiben und ansteckend sind. Mit dieser Aktion will die Initiative „Wir sind Eppendorf“ die Schuldigen anprangern, die am Eppendorfer Markt rücksichtslos ihre Profitinteressen durchsetzen, und ihre Helfershelfer bei SPD, Grünen, CDU und FDP und im Bezirksamt.

Die Mitglieder der Initiative sind auch nach dem Fällen der Kastanien und der Zerstörung des alten Brauhauses jeden Sonnabend von 12 bis 13 Uhr vor Ort, um die Bevölkerung aufzuklären über das, was sich in den letzten Tagen und Monaten am Eppendorfer Markt abgespielt hat. Die Initiative hat einen grünen Trauerkranz am Bauzaun aufgehängt. Auf den Schleifen steht: „Wir trauern um Tre Castagne, das Herz von Eppendorf!“ Sie verteilen weiße Tulpen an die vielen Menschen, die dorthin kommen, stehen bleiben und die vielen am Bauzaun angehängten Zettel lesen, die die Empörung, die Fassungslosigkeit und die Wut über das Geschehene wiedergeben und die Verantwortlichen beim Namen nennen. Die Blumen werden am Bauzaun befestigt.Viele von ihnen gehören zu den über 5000, die unterschrieben haben für den Erhalt des alten Brauhauses und der drei Kastanien. Sie kritisieren die verantwortungslose Politik der im Bezirk Nord regierenden Parteien SPD und Grüne und von Bezirksamtsleiter Rösler. Diese haben letztendlich zu verantworten, dass das über 200 Jahre alte Brauhaus und die über 80 Jahre alten drei Kastanien, zwei geliebte Wahrzeichen Eppendorfs, unwiederbringlich zerstört sind. Sie haben das alte Eppendorf den Investoren preisgegeben, indem sie es nicht durch gezielte Bebauungspläne und Milieuschutzverordnungen geschützt haben.

Dies hatte die Fraktion DIE LINKE in der Bezirksversammlung Hamburg-Nord und den Ausschüssen vergeblich versucht. Aber ihre Anträge zur Veränderungssperre und zum Milieuschutz am Eppendorfer Markt sowie zur Nichtbewilligung des Bauvorentscheides und der Baugenehmigung und gegen den Abriss des alten Brauhauses wurden mit der Mehrheit von SPD und Grüne, und auch von CDU und FDP,  abgelehnt. Dieses wurde meistens in nichtöffentlicher Sitzung verhandelt, so dass die Bevölkerung möglichst nicht davon erfahren konnte. Lediglich der Antrag der LINKEN auf Nichtfällung der Kastanien im November 2014 wurde von allen Parteien befürwortet, aber nicht konsequent umgesetzt, sondern im Februar 2015 fallen gelassen. Man überließ die Initiative der Verwaltung mit dem Ergebnis, dass am Eppendorfer Markt vollendete Tatsachen geschaffen wurde.

Karin Haas, Fraktionsvorsitzende der Partei DIE LINKE in Hamburg-Nord und Sprecherin für Eppendorf und Winterhude: „Am Eppendorfer Markt ist das Ergebnis eines schädlichen Zusammenspiels zwischen SPD, Grüne und den Investoren in Eppendorf zu sehen. Auch CDU und FDP setzten dem nichts entgegen und machten mit! Das „Dorf“ in Eppendorf wird Stück für Stück vernichtet. Hochpreisige Miet- und Eigentumswohnungen vertreiben alteingesessene Bewohnerinnen und Bewohner und kleine Handwerksbetriebe und zerstören nicht nur die Gebäude und den typischen Charakter Eppendorfs, sondern auch das soziale Miteinander!
Dagegen werden wir uns wehren und zusammen mit den Initiativen und der Bevölkerung alles versuchen, diesen unsozialen und undemokratischen Prozess zu stoppen. Die Öffentlichkeit darf nicht länger ausgeschlossen bleiben bei solch wichtigen Entscheidungen über die Entwicklung ihres Stadtteils. Das Verhandeln hinter verschlossenen Türen muss beendet werden, Transparenz bei allen wichtigen Entscheidungen muss gesetzlich verankert werden.“