Veranstaltungsbericht | SOLD CITY - Wenn Wohnen zur Ware wird | Zwei Kinoabende mit Popcorn und guten Gesprächen

Die Linke | Fraktion Hamburg-Nord

Wir die Linksfraktion Hamburg-Nord luden im Oktober zu zwei Kinoabenden in das MAGAZIN-Filmkunsttheater in Hamburg Winterhude ein. Gezeigt wurden die beiden Teile des Films Sold City – Wenn Wohnen zur Ware wird. Im Anschluss der Vorführungen wurde darüber gesprochen, was gegen steigende Mieten und Verdrängung getan werden kann und was wir von anderen Städten lernen können. Der Eintritt war frei und es gab kostenloses Popcorn.

Das große Interesse an beiden Vorstellungen zeigte deutlich, dass auch in Hamburg die Wohnungspolitik ein zentrales Thema ist. Gerade, weil immer mehr Menschen von steigenden Mieten betroffen sind und verzweifelt nach bezahlbaren Wohnraum suchen.

 

Die Abschaffung der Wohngemeinnützigkeit, Privatisierungen und die Öffnung des Immobilienmarktes für internationales Kapital haben unsere Wohnungen zu Spekulationsobjekten gemacht. Seit der Finanzkrise im Jahr 2008 wird verstärkt in Immobilien als sichere Anlagemöglichkeit und zur Erwirtschaftung von Profiten investiert.

Nach den Filmvorführungen beantworteten die Regisseuren Leslie Franke und Herdolor Lorenz Fragen der Gäste und sprachen mit ihnen über Alternativen zur aktuellen Wohnungspolitik. Moderiert wurden die Gespräche von Marco Hosemann(Vorsitzender der Linksfraktion in der Bezirksversammlung Hamburg-Nord). An den Gesprächen beteiligt waren zudem Aktivist*innen aus der Mietenbewegung und Heike Sudmann (Wohnungspolitische Sprecherin der Linksfraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft).

 

Das Ergebnis beider Abende war eindeutig: Hamburg kann von anderen Städten lernen. Im Guten wie im Schlechten.

In London können sich nur noch die Reichen Wohnraum in der Stadt leisten. Die Menschen, die den Laden am Laufen halten, als Busfahrer*in, im Büro oder in der Pflege arbeiten, dürfen nur noch zum Arbeiten in die Stadt kommen. Das macht etwas mit den Menschen. Es gibt ihnen das Gefühl, dass sie weniger wert sind und nicht mehr dazugehören. Hamburg ist auf dem Weg zu solchen Verhältnissen und es muss dringend etwas dagegen getan werden.

Ein gutes Vorbild ist hingegen die Stadt Wien. Dort wurde schon früh erkannt, dass ein Schlüssel zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum der Boden ist. Die Stadt betreibt eine Bodenvorratspolitik und vergibt Grundstücke nur in Erbpacht und vorzugsweise an kommunale, genossenschaftliche und andere gemeinnützige Träger. Zwei Drittel der neuen Wohnungen müssen als Sozialwohnungen gebaut werden. Mit einer dauerhaften Mietpreisbindung von unter 5 Euro pro Quadratmeter.

 

Leider fehlt hier dazu der politische Wille, alle Menschen, unabhängig von ihrem Einkommen, gerecht mit Wohnraum zu versorgen. Stattdessen werden lieber die Interessen der Reichen und der Immobilienwirtschaft bedient.

Dagegen werden wir als Die Linke weiter kämpfen - wir rufen dazu auf, sowohl die Mietenbewegung, als auch die Initiative Hamburg Enteignet zu unterstützen, welche sich für die Vergesellschaftung der großen, profitorientierten Wohnungsunternehmen wie Vonovia einsetzt.

 

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Wir als Die Linke | Fraktion Hamburg-Nord bedanken uns bei dieser Gelegenheit noch einmal ausdrücklich bei allen Gästen, dem MAGAZIN-Filmkunsttheater, bei Heike Sudmann (Die Linke) und ganz besonders bei den Regisseuren Leslie Franke und Herdolor Lorenz - danke!