Veranstaltungsbericht | Grüne Oase in Winterhude bedroht!

Die Linke | Fraktion Hamburg-Nord

Grüne Oase in Winterhude bedroht! Von U-Bahn- und Wohnungsbauplänen der Stadt

Volles Goldbekhaus! An unserer Veranstaltung "Grüne Oase in Winterhude bedroht von Wohnungsbau- und U-Bahn-Plänen der Stadt" am Montag, 23. September, haben weit über 100 Personen teilgenommen.

Die Resonanz und die Stimmung im Raum zeigten, wie sehr das Thema brennt und wie viele Menschen es im Stadtteil bewegt. Anwesend waren dabei eben nicht nur Kleingärtner*innen, auch wenn Bezirksamt Hamburg-Nord und Grüne diesen Eindruck gern vermitteln. Fakt ist: Auch andere Menschen aus Winterhude sehen die Pläne durchaus kritisch. Sie sind gegen die Zerstörung der Grünfläche und des Bauspielplatzes am Poßmoorweg, die jahrelange Sperrung des Goldbekkanals und der Barmbeker Straße. Sie fürchten Baulärm und Verkehrschaos.

Bei der Veranstaltung stellte Marco Hosemann von der Linksfraktion Hamburg-Nord die Pläne der Baustelleneinrichtungsfläche sowie des Wohnungsbaus am Goldbekufer vor und verdeutlichte ihren Zusammenhang. Die Baustelleinrichtungsfläche soll dabei den Weg für den Wohnungsbau bereiten, weil die Zerstörung einer Grünfläche für ca. 200 Wohnungen schwer zu legitimieren ist und durch ein Bürgerbegehren verhindert werden kann. So geschehen vor ein paar Jahren am Mühlenkampkanal .

Danach übernahm Beate Schiebener von der Initiative "Stand Up Winterhude" das Wort. Sie stellte den Ort und ihr Bürgerbegehren vor. Von den Schrebergärten profitieren demnach nicht nur die Kleingärtner*innen, ihre Familien und Freunde. Es ist ein wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen, kühlt die Umgebung und nimmt bei Starkregen viel Wasser auf. Für den Erhalt dieser Fläche haben sie bereits weit über 5.000 Unterschriften gesammelt. Weil sich das Bürgerbegehren gegen die Baustelleneinrichtungsfläche richtet, meint das Bezirksamt Hamburg-Nord jedoch, es sei nicht verbindlich.

Zuletzt sprach Stephan Jersch von der Linksfraktion in der Bürgerschaft über den "Vertrag für Hamburgs Grün". Dieser soll eigentlich Grünflächen innerhalb des 2. Grünen Rings wie die Grünfläche am Goldbekufer schützen. Leider existieren aber Ausnahmeregelungen in dem Vertrag, die eine Zerstörung von Grünflächen möglich machen. Nämlich dann, wenn man sie in der Nähe ersetzt. Als ob man über viele Jahre gewachsenes Grün einfach so ersetzen könnte - fatal!

Nach den kurzen Vorträgen folgte das offene Gespräch mit dem Publikum. Dabei gab es neben viel Zuspruch auch kritische Fragen wie, ob Die Linke gegen den Bau der U5 und von Wohnungen sei? Als Linke standen und stehen wir dem U-Bahnbau skeptisch gegenüber und lehnen ihn ab - stattdessen fordern wir eine Stadtbahn. Die kann nicht nur deutlich günstiger und schneller gebaut werden, sondern ist auch viel besser für das Klima. Die U5 ist ein CO₂-Monster und soll den Status-Quo der autogerechten Stadt über der Erde erhalten. Eine echte Verkehrswende geht anders!

Gegen den Bau von Wohnungen sind wir nicht. Solange aber nicht alle Möglichkeiten auf bereits versiegelten Flächen ausgeschöpft sind, sollten keine Grünflächen für den Wohnungsbau zerstört werden. Im Bezirk Hamburg-Nord gibt es z.B. noch viele bebaubare Grundstücke, Gebäude, die aufgestockt, Büros, die umgenutzt und leerstehende Wohnungen, die vermietet werden können.

Ein rundum gelungener Abend fand in vielen Einzelgesprächen und Nachfragen sein Ende. Für uns, die Linksfraktion Hamburg-Nord, ist klar - wir bleiben am Thema dran. Für eine echte Verkehrswende und den sozialen Wohnungsbau!