NOlympia in Hamburg-Nord

Die Fraktion DIE LINKE-Nord fordert: Keine Werbemaßnahmen für Olympia im Bezirk

Die Fraktion DIE LINKE-Nord fordert: Keine Werbemaßnahmen für Olympia im Bezirk
Die Ausrichtung olympischer Spiele führte in den letzten Jahrzehnten in allen bisherigen Austragungsorten in der westlichen Welt zu Mietpreissteigerungen, geplünderten öffentlichen Haushalten und Verdrängung finanziell schwacher Menschen. Griechenland wurde 2004 mit Austragungskosten von 14,8 Milliarden Euro - statt der zuvor kalkulierten 1,16 Milliarden Euro - praktisch an den Rand der Zahlungsunfähigkeit getrieben. Auch die hochgelobten Spiele in München (1972) oder London (2012) waren Katastrophen für die Haushalte. An der Themse explodierten die Kosten von 5,5 Milliarden auf 28,1 Milliarden Euro. Für Hamburg werden jetzt schon alleine die Kosten für die Verlagerung hafennaher Betriebe auf 5-6 Milliarden Euro geschätzt.
Gleichzeitig versucht der Senat momentan unter Missbrauch öffentlicher Unternehmen und Gebäude – z.B. sollen HVV Busse und Bahnen oder Gebäude als Werbeflächen genutzt werden – in der Bevölkerung eine Stimmung zugunsten der Bewerbung Hamburgs als Austragungsort zu erwecken. Angesichts eines sicher stattfindenden Volksentscheids in dieser Frage eine unzulässige Beeinflussung.
Nicht umsonst gilt die Marke Olympia mit einem Wert von 47,6 Milliarden Dollar als zweitwertvollstes „Unternehmen“ der Welt. Nur der Apple-Konzern wirft derzeit mehr Profit ab.
"Grundsätzlich sind Olympische Spiele für die austragenden Orte ein Desaster. Das gilt in finanzieller und sozialer Hinsicht. Viele Kommunen wurden fast in den Ruin getrieben. Das Internationale Olympische Komitee(IOC) zwingt den Bewerbern Knebelverträge mit Kostenübernahmeerklärungen und Verzicht auf Steuereinnahmen auf. Die Gewinne fließen dann an das IOC und die nationalen Olympischen Komitees. Einen Großteil streichen auch Sponsoren und Baukonzerne ein. Die Kosten tragen die Kommunen und die SteuerzahlerInnen,“ kritisiert Lars Buchmann, Fraktionsvorsitzender der Fraktion DIE LINKE Nord.
Deshalb stellt DIE LINKE am Donnerstag in der Bezirksversammlung einen Antrag demzufolge die Bezirksamtsleitung aufgefordert wird, sich jeder Werbemaßnahme für Olympische Spiele in Hamburg zu enthalten. Sollten diese von Seiten des Senats angeordnet werden, so  soll das Bezirksamt der Bezirksversammlung regelmäßig Bericht über die Art der Werbemaßnahmen, die Kosten und die Finanzierung erstatten.

Verwandte Nachrichten