Planungsbeirat Eppendorf 17 für Erhalt der St.Nikolai-Schule und des Bezirksamtes Hamburg-Nord

Auf seiner Abschlusssitzung am gestrigen Mittwoch hat sich der erweiterte Planungsbeirat Eppendorf 17 mit 9 von 10 Stimmen für die Empfehlung ausgesprochen, die Grundschule St. Nikolai und das Bezirksamt Hamburg-Nord als Denkmäler zu erhalten.

Auf seiner Abschlusssitzung am gestrigen Mittwoch hat sich der erweiterte Planungsbeirat Eppendorf 17 mit 9 von 10 Stimmen für die Empfehlung ausgesprochen, die Grundschule St. Nikolai und das Bezirksamt Hamburg-Nord als Denkmäler zu erhalten.
 
Der 1. Preis des Ideenwettbewerbs für das Gebiet zwischen Kümmelstraße, Lenhartzstraße und Robert-Koch-Straße wurde nach einem ausführlichen und gründlichen Faktencheck nicht als überzeugende Verbesserung im Vergleich zur gegenwärtigen Situation betrachtet. Auch zwei weitere untersuchte Varianten, die einen Abriss vorsahen, wurden nicht als Verbesserung gesehen. Dies wäre nach Vorgabe der Senatskommission für einen Abriss des Ensembles im Planungsgebiet Eppendorf 17 die Bedingung gewesen.
 
Das Gegenteil ist der Fall: Für die Schule hätte ein Abriss eine erhebliche Verschlechterung bedeutet, da das grüne und mit wertvollen Bäumen bewachsene Areal sehr verkleinert worden wäre und das erfolgreiche pädagogische Konzept der Inklusionsschule in der jetzigen Form nicht mehr realisiert werden könnte. Die Variante 3 mit einer denkmalgerechten Sanierung der Schule und Zubau hat sich als beste Variante herausgestellt.
 
Auch für das Bezirksamt hat sich ergeben, dass es in seiner jetzigen Form voll funktionsfähig ist und mit den üblichen Instandhaltungsmaßnahmen seinen Dienstbetrieb für die nächsten Jahrzehnte
erfüllen kann. Ein Abriss und Neubau konnte den Planungsbeirat nicht überzeugen, zumal er mit erhöhten Kosten und Ressourceneinsatz verbunden wäre – und für die Beschäftigten einen Umzug und für die Bürgerinnen und Bürger einen Ortswechsel für Politik, Beratung, Service und Betreuung in Hamburg-Nord – bedeutet hätte.
 
Karin Haas, Fraktionsvorsitzende der Partei DIE LINKE in Hamburg-Nord und nicht stimmberechtigtes Mitglied im Planungsbeirat: „Ich freue mich sehr über die Entscheidung des Planungsbeirates. Der Erhalt der Grundschule mit seinem kindgerechten erfolgreichen pädagogischen Konzept muss gesichert werden. Wir hätten uns zwar noch ein eindeutigeres Bekenntnis zur Funktionalität und Qualität des Bezirksamtes im abschließenden Empfehlungstext an die Bezirksversammlung und den Senat gewünscht, wie es DIE LINKE vorgeschlagen hatte,  aber wichtig ist vor allem der eindeutige Hinweis, dass das einmalige Denkmalensemble der Nachkriegszeit in der Mitte Eppendorfs erhalten bleiben soll.
 
Die Gefahr, dass sich der Eigentümer des vor Jahren verkauften Bezirksamtes ABR German Real Estate aufgrund ökonomischer Interessen doch noch durchsetzt, ist groß, da durch Abriss und Neubau des Bezirksamtes und zusätzlichen hochpreisigen Wohnungsbau langfristig höhere Gewinne erzielt werden könnten.
 
Gerade angesichts der zunehmenden Zerstörung historisch gewachsener Stadtbilder, wie sie am Eppendorfer Markt z. T. schon beschlossen ist und durchgeführt wird, ist die Entscheidung des Planungsbeirates ein Signal in die richtige Richtung. Jetzt kommt es darauf an, dass alle Parteien in der Bezirksversammlung am 11. Dezember diesem Votum folgen und es an den Senat weiterleiten.“