PM | Messaoudi: FDP-Abgeordneter bewertet Revision einer NS-Straßenumbenennung
FDP-Abgeordneter bewertet die Revision einer NS-Straßenumbenennung moralisch höher als eine Umbenennung nach Opfern des Genozids in Afrika?
DIE LINKE will nicht, dass Opfergruppen gegeneinander ausgespielt werden.
Der Regionalausschuss Fuhlsbüttel, Ohlsdorf, Langenhorn, Alsterdorf, Groß- und Klein Borstel hat einstimmig beschlossen, die Straßen Woermannsweg, Woermannstieg und Justus-Strandes-Weg umzubenennen.
Grund für die Umbenennung sind die Verwicklungen der Namensgeber in essenziell, sich konsequent koloniale Verbrechen wie Militärverbrechen, Vertreibung, Versklavung, der kolonialen Verantwortung Landraub und Genozid. Gemäß den Ergebnissen des vom Senat einberufezu stellen nen Runden Tisches „Koloniales Erbe“ sind für das Gelingen der Dekolonisation ein Perspektivwechsel und das Einbinden der Nachfahren der Kolonialisierten sowie der Zivilgesellschaft zwingend notwendig. Deshalb wurden diese Schritte auch vom Ausschuss einstimmig mitbeschlossen.
Gegen eben diese Bestandteile des Beschlusses macht die FDP im Bezirk Hamburg-Nord nun mobil. Sie begründet ihr Vorgehen damit, dass es Ausnahmen bei den Umbenennungen geben müsse, um „aus höheren moralischen Gründen“ (Zitat) ein Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen. Deshalb solle der „Justus-Strandes-Weg“ nach seinem ursprünglichen Namensgeber Anton Rée benannt werden.
»Es ist mir unverständlich, wie die FDP höhere moralische Gründe ausfindig machen will zwischen einer ungerechtfertigten Umbenennung durch die NS-Diktatur und Opfern des Genozids in Afrika. Unterschiedliche Opfergruppen gegeneinander auszuspielen, bringt niemanden weiter und kann auch nicht wirklich das Ziel der FDP sein. Im Bundestag setzt sie sich ja schließlich sehr für die Aufarbeitung des kolonialen Erbes ein«, kommentiert Rachid Messaoudi, Sprecher der Fraktion DIE LINKE im zuständigen Regionalausschuss entsetzt.
Afrodeutsche sind seit Jahrzehnten Bestandteil unserer Gesellschaft. Dennoch lassen sich kaum Spuren von ihnen im öffentlichen Raum finden. Und die, die es gibt, erzählen die Kolonialgeschichte aus der Perspektive der Eroberer.
Messaoudi weiter: »Peinlich ist geradezu, dass der FDP-Vorschlag auch noch schlecht recherchiert ist. Es gibt in Hamburg bereits einen Anton-Rée-Weg in Hammerbrook und übrigens auch eine Anton-RéeSchule in Neuallermöhe. Die FDP weiß ganz genau, dass Personen bei Straßenbenennungen i. d. R. nur einmal in der Stadt bedacht werden, auch um Verwechslungen vorzubeugen.
Wieder einmal wird das Sichtbarmachen schwarzer Geschichte in der Stadt erschwert. Wie das auf die Nachfahren der Opfer wirken muss, lässt sich für mich noch nicht einmal erahnen. Koloniale Verbrecher sind keine Helden! Seit 2016 versucht DIE LINKE die kolonialbelasteten Straßennamen zu ändern. Dass die FDP meint, Sand ins Getriebe streuen zu müssen, ist wirklich beschämend.
Wir haben noch viele Namen von Straßen, Plätzen etc. umzubenennen und darunter sind auch noch viele NS-belastete Straßennamen. Da gibt es noch reichlich Gelegenheit, Jüdinnen und Juden bei der Umbenennung zu berücksichtigen. Mal sehen, was der FDP dann einfällt«.
Für Rückfragen: | Rachid Messaoudi |
r.messouid@linksfraktion-eimsbuettel.de |
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PM | Messaoudi: FDP-Abgeordneter bewertet Revision einer NS-Straßenumbenennung
FDP-Abgeordneter bewertet die Revision einer NS-Straßenumbenennung moralisch höher als eine Umbenennung nach Opfern des Genozids in Afrika?
DIE LINKE will nicht, dass Opfergruppen gegeneinander ausgespielt werden.
Der Regionalausschuss Fuhlsbüttel, Ohlsdorf, Langenhorn, Alsterdorf, Groß- und Klein Borstel hat einstimmig beschlossen, die Straßen Woermannsweg, Woermannstieg und Justus-Strandes-Weg umzubenennen.
Grund für die Umbenennung sind die Verwicklungen der Namensgeber in essenziell, sich konsequent koloniale Verbrechen wie Militärverbrechen, Vertreibung, Versklavung, der kolonialen Verantwortung Landraub und Genozid. Gemäß den Ergebnissen des vom Senat einberufezu stellen nen Runden Tisches „Koloniales Erbe“ sind für das Gelingen der Dekolonisation ein Perspektivwechsel und das Einbinden der Nachfahren der Kolonialisierten sowie der Zivilgesellschaft zwingend notwendig. Deshalb wurden diese Schritte auch vom Ausschuss einstimmig mitbeschlossen.
Gegen eben diese Bestandteile des Beschlusses macht die FDP im Bezirk Hamburg-Nord nun mobil. Sie begründet ihr Vorgehen damit, dass es Ausnahmen bei den Umbenennungen geben müsse, um „aus höheren moralischen Gründen“ (Zitat) ein Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen. Deshalb solle der „Justus-Strandes-Weg“ nach seinem ursprünglichen Namensgeber Anton Rée benannt werden.
»Es ist mir unverständlich, wie die FDP höhere moralische Gründe ausfindig machen will zwischen einer ungerechtfertigten Umbenennung durch die NS-Diktatur und Opfern des Genozids in Afrika. Unterschiedliche Opfergruppen gegeneinander auszuspielen, bringt niemanden weiter und kann auch nicht wirklich das Ziel der FDP sein. Im Bundestag setzt sie sich ja schließlich sehr für die Aufarbeitung des kolonialen Erbes ein«, kommentiert Rachid Messaoudi, Sprecher der Fraktion DIE LINKE im zuständigen Regionalausschuss entsetzt.
Afrodeutsche sind seit Jahrzehnten Bestandteil unserer Gesellschaft. Dennoch lassen sich kaum Spuren von ihnen im öffentlichen Raum finden. Und die, die es gibt, erzählen die Kolonialgeschichte aus der Perspektive der Eroberer.
Messaoudi weiter: »Peinlich ist geradezu, dass der FDP-Vorschlag auch noch schlecht recherchiert ist. Es gibt in Hamburg bereits einen Anton-Rée-Weg in Hammerbrook und übrigens auch eine Anton-RéeSchule in Neuallermöhe. Die FDP weiß ganz genau, dass Personen bei Straßenbenennungen i. d. R. nur einmal in der Stadt bedacht werden, auch um Verwechslungen vorzubeugen.
Wieder einmal wird das Sichtbarmachen schwarzer Geschichte in der Stadt erschwert. Wie das auf die Nachfahren der Opfer wirken muss, lässt sich für mich noch nicht einmal erahnen. Koloniale Verbrecher sind keine Helden! Seit 2016 versucht DIE LINKE die kolonialbelasteten Straßennamen zu ändern. Dass die FDP meint, Sand ins Getriebe streuen zu müssen, ist wirklich beschämend.
Wir haben noch viele Namen von Straßen, Plätzen etc. umzubenennen und darunter sind auch noch viele NS-belastete Straßennamen. Da gibt es noch reichlich Gelegenheit, Jüdinnen und Juden bei der Umbenennung zu berücksichtigen. Mal sehen, was der FDP dann einfällt«.
Für Rückfragen: | Rachid Messaoudi |
r.messouid@linksfraktion-eimsbuettel.de |
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