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Demo gegen Thor-Steinar-Laden

Am 20. Mai soll „bunt“ in der Fuhle protestiert werden. Kritik an Mahnwachen

«Barmbek Der Protest gegen den „Thor Steinar“-Laden an der Fuhlsbüttler Straße 257 geht weiter. Wie berichtet hatte der Laden der Nordic Company im März eröffnet (das Wochenblatt berichtete). Unter diesem eher unscheinbaren Namen wird Kleidung des Modelabels Thor Steinar verkauft, das als ein identitätsstiftendes Erkennungszeichen der extremen Rechten und Neo-Nazis gilt.

Anwohner protestieren

Anwohner, Gewerbetreibende, der Barmbeker Ratschlag, die IG Fuhle, der Bezirksamtsleiter und die Bezirksversammlung Hamburg-Nord haben sich bereits an diversen Aktionen gegen den Laden beteiligt. Seit einigen Wochen organisiert die „Barmbeker Initiative gegen Rechts“ dienstags und donnerstags (17 bis 19 Uhr) und sonnabends von 11 bis 13 Uhr Mahnwachen. „Die halten wir solange ab, bis der Laden schließt“, sagt ein Insider zum Wochenblatt. Am Sonnabend, 20. Mai, sei nun eine „bunte Demo“ (14 Uhr) auf dem Bert-Kaempfert-Platz geplant. Bezirksamtsleiter Harald Rösler und diverse andere Redner – wie der Schauspieler Rolf Becker – sind angekündigt.

Nicht jeder begrüßt Protest

Nicht alle Fuhle-Anwohner sind mit den Mahnwachen und Demonstrationen einverstanden, wie sie in einem Statement gegenüber der Redaktion klar machen. In ihrem Leserbrief schreiben sie: „Die sog. Verhinderer bieten durch ihren Aktionismus dem Laden und den Leuten, die dahinter stehen, im Grunde eine erhöhte Aufmerksamkeit, nehmen dabei in Kauf, dass wir alle mit unseren Steuergeldern sogar deren regelmäßigen Schutz in Form von Polizeieinsätzen finanzieren (...) Zu einer bunten Farbpalette gehört naturgemäß die braune auch dazu, ob es uns nun gefällt oder nicht. Wenn der Laden dicht macht, bedeutet es nicht, dass die in der heutigen Normal-Gesellschaft zu beobachtende schleichend zunehmende rechte Gesinnung eliminiert wird. Auf diesem Gebiet sollten wir alle wachsam werden und nicht ein einzelnes mainstream-Feindbild über Wochen dermaßen hofieren.“ Die Verfasser möchten anonym bleiben. (ba)

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