Antrag | Messen nicht nur berechnen!

Nicolai Meyer

Sachverhalt:

Die aktuellen Geschehnisse der Automobilindustrie, hier insbesondere die Dieselmotoren, bringen das Problem nochmals an die Oberfläche.

Affen und Menschen werden durch Begasen als lebende Objekte zum Ungefährlichkeitsbeweis u.a. von NOx herangezogen. Dieselmotoren sollen mit ihren Emissionen hiermit reingewaschen werden. Wir wollen keine Berechnungen von Emissionen die auf Herstellerangaben beruhen, sondern Realdaten die vor Ort gemessen werden.

Im Luftreinhalteplan von Hamburg ist der östliche Teil des Bezirks Hamburg-Nord mit der Fuhlsbüttler Straße, Habichtstraße und bis in Richtung Barmbeker Bahnhof als besonders hoch belastetes Gebiet bestätigt worden.

Aber auch andere stark frequentierte Bereiche durch den KfZ-Verkehr müssen auf ihre Luftwerte messtechnisch erfasst werden.
 Diese Luft- und auch Lärmbelastung wird nach dem Luftreinhalteplan auch in den nächsten Jahren zu mindest noch anhalten.

Neben der Diskussion von angemessenen Gegenmaßnahmen hält es die Fraktion DIE LINKE für besonders wichtig, dass gerade die Kindertagesstätten, Schulen, Altentagesstätten sowie Sportvereinen und Bewohner an stark befahrenen Straßen über die tatsächlichen Belastungen gut informiert werden. Die Untersuchungen für den „Luftreinhalteplan“ zeigen deutlich, dass die Belastungen je nach Windrichtung, Wetterlage und Zeiten, sowie deren Entfernung von den Emittenten kräftig schwanken. Diese, aus unserer Sicht wichtigen Informationen, können durch die großen stationären Messstationen (wie vorhanden), nur unzureichend erfaßt werden.

In Hamburg hat sich das Start-up Unternehmen „Breeze-Technologies“ dieser Aufgabe angenommen und in einem Pilotprojekt in Rothenburgsort schon erste Erfahrungen gesammelt. 
„Breeze-Technologies“ entwickelt eine Plattform zur automatischen Auswertung von Umweltdaten und liefert lokale Luftqualitätsdaten im Innen- und Außenbereich mit Hilfe eigener Sensoren und einer speziellen Funktechnik um die Daten zentral auswerten zu können. Dank spezifischer Technologien erhöht das Technologieunternehmen mit seiner Lösung die Genauigkeit auf bis zu 90% der bisherigen Standardlösungen; dabei sind die Sensoren um ein Vielfaches günstiger als stationäre Messstationen. Die Firma „Breeze-Technologies“ bietet den Auftraggebern zudem erste Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der lokalen Luftqualität.

Petitum:

Vor diesem Hintergrund möge die Bezirksversammlung beschließen: 
Das Vorsitzende Mitglied setzt sich dafür ein,

  1. dass das in Hamburg ansässige Start-up Unternehmen „Breeze Technologies“ für den Bezirk Hamburg-Nord - ggfs. in Kooperation mit der Behörde für Umwelt und Energie - eine kleinteilige Vor-Ort-Untersuchung vornimmt (Ring 2, hier ab Dennerstraße bis Habichtstraße Anfang Nordschleswiger Straße). In einem ersten Schritt sollen die Schadstoffe: Kohlenmonoxid (CO), Stickoxide (NOx), Schwefeldioxid (SO2), Ozon (O3), Ammoniak (NH3) und Feinstaub (PM bis 2,5 μm) messtechnisch erfasst werden. Die Kosten dieses Projekt sollen sich an der Investition eines stationären Messwagens (wie jetzt vorhanden) orientieren.
  2. dass die Ergebnisse sowohl dem UVV als auch BV nach einem angemessenen Messzeitraum vorgestellt werden, um sie dann allen Interessierten im WorldWideWeb zugänglich zu machen.

Neufassung Petitum Drs. 20-5394, 13.02.2018:

1. Der Bezirksamtsleiter möge durch Anfrage bei geeigneten Unternehmen die Kosten einer mobilen Schadstoffmessung (Kohlenmonoxid (CO), Stickoxiden (NOx), Schwefeldioxid (SO2), Ozon (O3), Ammoniak (NH3) und Feinstaub (PM bis 2,5 μm)) je Messpunkt und Jahr zu ermitteln, um auch an weiteren Verdachtspunkten auf erhöhte Luftschadstoffwerte in Hamburg-Nord die reale Belastung ermitteln zu können.

2. Bei der Angebotsanfrage ist das Recht des Bezirksamtes die Messergebnisse allgemeinzugänglich, z.B. im Internet, zu veröffentlichen zu berücksichtigen.

3. Dem UVV ist hierüber zu berichten.

 

Für Rückfragen:Nicolai Meyer, 040 / 636 768 28
 n.meyer@linksfraktion-nord.de

Hier erhalten Sie diesen Antrag "Messen, nicht nur berechnen!" als Download-PDF.

Hier erhalten Sie den "Luftreinhalteplan-Entwurf der FHH" als Download-PDF.

Hier erhalten Sie eine diesbezügliche Anfrage der Linksfraktion in der Hamburger Bürgerschaft "" als Download-PDF.

Hier erhalten Sie die Liste der Bürger_innen-Einwendungen zum Luftreinhalteplan als Download-PDF.